Fumio Demura stammt aus Yokohama, einer der großen Hafenstädte an Japans Westküste, aus einer recht großen Familie mit 5 weiteren Brüdern und drei Schwestern. Als Junge wurde er zum Kendotraining geschickt um seine damals noch schwächliche körperliche Verfassung zu verbessern. Als sein damaliger Lehrer wegzog, wechselte er zu einem Dojo, das neben Kendo auch Karate und Iaido anbot, jenes von Sensei Ryusho Sakagami. Später auf der Universität in Tokyo belegte er auch Aikido und Judo. Besondere Unterweisungen im Schwertkampf erhielt er neben Sensei Sakagami von Taizaburo Nakamura und Seiji Ueki.
Im Dojo von Sensei Ryusho Sakagami begegnete er dem legendären Kobudoexperten Sensei Kenshin Taira. Von ihm lernte er den Umgang mit Bo, Sai, Tonfa und allen anderen traditionell verwendeten Waffen zur Verteidigung. Weitere Lehrer auf Okinawa waren Yochoku Higa und Choshin Chibana, beide Experten des Shorin-Ryu und Schüler von Sensei Anko Itosu. 1961 gewann er die japanische Meisterschaft im Kumite (Freikampf) und befand sich auch in den darauffolgenden Jahren unter den ersten Acht.
1965 folgte der junge Meister einer Einladung des zu der Zeit in Japan stationierten U.S.-Army-Angehörigen und Kampfkunstexperten Dan Ivan in die USA. Sensei Demura ist inzwischen längst amerikanischer Staatsbürger.
Das Dojo von Sensei Demuras ist eines der Budo-Zentren Amerikas, man kann sogar sagen, der Welt schlechthin. Viele bekannte Leute sind oder waren seine Schüler. Zu nennen wären Steve Segal, Sho Kusugi, oder die Filmbösewichter aus Karate-Kid und Rising Sun. Neben beratender Funktion wirkte er in vielen Streifen als Stunt-man oder doubelte z. B. Mr. Miyagi alias Pat Morita. Mit einer kleinen Nebenrolle als Yakuza-Gangster an der Seite von Sean Connary war er seinem ursprünglichen Lebenstraum, nämlich Schauspieler zu werden, wenn auch nur ein klein wenig, aber doch näher gekommen.
Sensei Demura ist eine Persönlichkeit, welche sich in einer Welt der Kleingeister durch große Offenheit auszeichnet. Trotzdem würde er niemals von seinen Grundwerten abrücken, denn in der lockeren Welt des American Way of Life lernt man bewährte Traditionen, seien es japanische oder die anderer Länder und Kulturen besonders schätzen. Man wird sich seiner Wurzeln bewußt, welche man, so Sensei Demura, unbedingt bewahren sollte.
So sind besonders der Respekt vor allen Menschen mit ihren Stärken und Schwächen sowie Toleranz und Hilfsbereitschaft für ihn von großer Bedeutung. Insbesondere von seinen Instruktoren und (höheren) Schwarzgurten fordert er Verantwortungs- bewußtsein und vorbildliches Verhalten.
Sensei Demura verstab am 24.April 2023 in Santa Ana, Californien, USA und wurde auch dort beigesetzt.